Da bin ich wieder. Der Virus hat mich motiviert zu schreiben.
Am Anfang ein paar Gedanken zur Macht des Virus! – eine Momentaufnahme.
Ganz plötzlich kam dieser unpersönliche, nicht greifbare Virus und legte unser System lahm. Nein, nicht er, die Staaten griffen ein mit ihrer Fürsorgepflicht f ü r Bürgerinnen und Bürger. Blitzartig stand unsere Gesundheit an oberster Stelle und nicht Wachstum und Gewinne der Wirtschaft.
Doch der Schutz unserer Gesundheit hat Folgen. Die Staaten legten und legen fest, wer sich wie, mit wem und wohin bewegen darf. Für viele von uns eine unbekannte Bewegungseinschränkung. Corona nahm uns viele Freiheiten. Die Freiheit aber ist ein hohes Gut in demokratischen Staaten und Gesellschaften. Das wird uns jetzt bewusster denn je.
Ich nehme im Alltag wahr, dass viele Menschen begonnen haben, sich aus eigener Kraft fortzubewegen. Viele gehen spazieren, wandern, joggen, fahren mit dem Rad. Die Wege sind voller Menschen. Werden wir jetzt alle gesünder? Beginnen wir die Natur zu schätzen? Verändern wir uns ohne Demos? Mensch und Natur erholen sich, weil wir uns bewegen – ohne Auto? Das wäre doch eine schöne Zukunft?
Als die Geschäfte schlossen
wurde uns bewusst, dass unser Leben auch ohne täglichen Konsum funktioniert. Als dann die Geschäfte wieder öffneten, blieb der Sturm auf viele Läden aus. Fühlen wir uns besser ohne Kaufzwang? Es hat einen Grund: Wozu Urlaubsklamotten kaufen, wenn wir nicht wissen, wohin wir in Urlaub fahren? Warum was schickes Neues für einen Theaterbesuch oder fürs Büro anschaffen, wenn ich da nicht hingehen kann/will? Spüren wir, dass das alles nicht nötig ist?
Schön, aber das bremst die Kauflust. Wenn wir weiter denken, wissen wir, dass wir konsumieren müssen oder sollen, sonst bricht unsere Wirtschaft zusammen.
Die Frage stellt sich: Bremst der Virus den Kapitalismus aus? Unsere Konsumgesellschaft braucht die Wirtschaft, sei es zur Bedürfnisbefriedigung, für Frustkäufe, für Lustkäufe oder um Prestigeprodukte zu präsentieren.
Kapitalismus und die Konsumgesellschaft brauchen einander, sie sind abhängig voneinander. Ich frage mich, ob der verhasste Kapitalismus als Basis unseres Wohlstandes nicht doch erhaltungswürdig wäre. Was, wenn Gewinn und Wachstum nicht mehr die erste Geige spielen? Die Konsumfreude schwindet, die Wirtschaft ihr Angebot verringert. Werden wir uns gegenseitig herunterwirtschaften?
Im nächsten Beitrag mehr zu unserem Wirtschaftssystem: größer, schneller, weiter, neuer (neuartiger).
hallo liebe frau hausladen,
habe den tollen konsum-artikel direkt auf fb geteilt! 🙂
herzlichen gruß und bleiben sie gesund!
ines
Hallo Frau Schulze-Schlüter,
danke Ihnen für Ihre spontane Reaktion.
LG Anni